Worum geht es?
„Die Scheinkrise“ möchte den Blick auf eine ökonomische Fehlannahme lenken, die trotz ihrer Tragweite bislang wenig beachtet wird. Aufgrund dieses „exponentiellen Irrtums“ sind wir seit nun schon drei Jahrzehnten davon überzeugt, dass unsere Wirtschaftskraft langfristig sinkt.
Das Buch hingegen legt empirisch fundiert dar, dass moderne Volkswirtschaften nicht ausnahmsweise, sondern typischerweise einer anderen Wachstumsdynamik folgen als es in Politik und Wissenschaft gemeinhin angenommen wird. So wird bis heute implizit davon ausgegangen, dass Ökonomien im Normalfall exponentiell wachsen. Tatsächlich aber folgen nahezu alle modernen Volkswirtschaften in den vergangenen 60 Jahren einem strikt linearen Trend und weisen so betrachtet ein äußerst stetiges Wachstum auf.
Diese Abweichung zwischen Theorie und Realität ist weit mehr als nur ein Kuriosum, hat dies doch überhaupt erst zu der Grundüberzeugung geführt, unsere Wachstumsdynamik lasse auf lange Sicht nach. Die Politik der letzten drei Jahrzehnte war daher auch von dem ständigen Zugzwang geprägt, die ökonomischen Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. Mittels unzähliger Reformen haben wechselnde Regierungen versucht, unsere Wirtschaft zu stärken und der Bevölkerung dabei auch oftmals Opfer abverlangt.
Die Bilanz aber ist ernüchternd, denn allen Einschnitten zum Trotz sind die durchschnittlichen Wachstumsraten weiter gesunken. Viele Wahlversprechen konnten nicht eingelöst werden, ganze Bevölkerungsgruppen sind an den Rand gedrängt worden. Zurück blieben eine mutlose Politik, die lieber nicht handelt, als das vermeintlich falsche zu tun und eine Gesellschaft, die nicht mehr daran glaubt, dass wir unseren Herausforderungen gewachsen sind.
Das Buch belegt anhand konkreter Beispiele, wie weitreichende wirtschafts- und sozialpolitische Entscheidungen getroffen werden, die in einer exponentiell wachsenden Wirtschaft rational und auch durchaus geeignet wären, Wohlstand für alle zu schaffen. Tatsächlich aber leben wir in einer Welt linearen Wachstums – und in dieser sind genau die gleichen Entscheidungen dann leider völlig falsch.
„Die Scheinkrise“ bietet damit eine neue Erklärung dafür an, weshalb Verunsicherung und Zukunftsangst in einem derart krassen Widerspruch zu unserer wirtschaftlichen Stärke stehen. Vor allem aber zeigt das Buch, warum die Politik viel mehr Gestaltungsspielräume hat als sie glaubt und weshalb wir eigentlichen allen Grund hätten, zuversichtlich zu sein.
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